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Die Heldenreise im Coaching – Teil 2

Wie ich die Held*innen-Reise im Coaching nutze

In diesem Artikel erfährst du

  • Welche Aspekte und Themen ich auf einer Held*innenreise mit meinen Klient*innen in den Blick nehme
  • Welche Auswirkungen die Held*innenreise-Arbeit auf meine Klient*innen hat
  • Wie ich damit umgehe, wenn sich meine Klient*innen nicht als Held*in fühlen

In Teil 1 findest du eine Einführung in das Modell Held*innenreise.

Woran ich mit meinen Klient*innen im Coaching arbeite
In meinem Coachingangebot für Menschen mit großen Vorhaben arbeite ich sehr gerne mit der Held*innenreise. Sie bietet einen tollen Rahmen für die Veränderung, die meine Klient*innen sich vornehmen.

Zu Beginn starte ich mit meinen Klient*innen immer mit der Bestimmung des aktuellen Standorts. In welcher Phase (siehe Teil 1) befindet sich meine Klientin aktuell? Ist sie noch ganz am Anfang in der gewohnten Welt oder schon aufgebrochen? Steckt sie in einem Hindernis fest oder steht ihr ein Widersacher im Weg?

Dann schauen wir darauf, was eigentlich das Ziel ist – also der Schatz, den die Klientin erreichen möchte. Das ist manchmal schon sehr klar, manchmal arbeiten wir länger daran, das genauer herauszuarbeiten. Ich nutze dafür den Ablauf der Zürcher Ressourcen Modells nach Maja Storch – d.h. der Klient sucht sich ein Bild aus einer Reihe von Bildern aus, das ausschließlich positive Gefühle hervorruft.  Anschließend suchen wir die passenden Worte zum Bild zu finden und entwickeln daraus ein positives und motivierendes Handlungsziel im Sinne des ZRM.[1]

Auf dem weiteren Weg können es dann folgende Themen sein, an denen wir arbeiten:

Inneres:

  • Glaubenssätze: was hindert, was stärkt?
  • Stärkung von Selbstwert und Selbstvertrauen
  • Umgang mit Prokrastination (Vermeidungsstrategien)
  • Wohlbefinden:
    • Wie gehe ich mit Rückschlägen um?
    • Wie bleibe ich in stressigen Phasen gesund?
    • Erreichtes auf dem Weg feiern
  • Welche inneren Ressourcen habe ich zur Verfügung? Wie kann ich die noch besser nutzen?
  • Wer bin ich jetzt?
  • Wer will ich am Ende sein?

 

Äußeres:

  • Projektplanung und Organisation:
    • Zieldefinition
    • Meilensteine definieren und planen
    • Aufgaben und To Dos definieren und planen
    • Struktur im Tag oder in der Woche schaffen / Zeitplanung
    • Routinen schaffen
  • Unterstützung und Ressourcen: Wer oder was unterstützt mich im Vorhaben und wie? Wen möchte ich ins Boot holen? Wo bekomme ich noch weitere Unterstützung?
  • Wer verhindert (vermeintlich) mein Vorhaben und wie kann ich damit umgehen?

Neben dem klassischen Coaching-Gespräch, bringe ich dazu ganz unterschiedliche Methoden, z.B. aus der systemischen Beratung, dem Zürcher Ressourcen Modell oder dem Life Design Ansatz in die Beratung ein. Sehr gerne nutze ich meinen Coachingraum dabei voll aus – wir legen ein Seil als Darstellung des Reiseverlaufs, nutzen Bildkarten für die Stationen oder stellen Figuren auf für die Personen, die auf der Reise begleiten oder im Weg stehen. Ich erlebe es immer wieder als sehr hilfreich, wenn ich mit Klient*innen möglichst visuell und im Raum arbeite.

Auswirkungen der Held*innenreise-Arbeit
Mein Eindruck ist, dass die Arbeit mit der Held*innenreise stärker in Kopf und Herz der Klient*innen verankert bleibt, weil sie neben der normalen Gesprächssituation, die eher kognitiv ist, durch die visuelle, körperliche und kreative Arbeit noch stärker emotional angesprochen werden.

Ich schreibe oder male während den Sitzungen viel auf Moderationskarten oder Papier mit, sodass die Klient*innen am Ende z. B. gesammelte Ressourcen, eine Liste von Unterstützer*innen, anstehende To Dos oder die nächsten Schritte mit nach Hause nehmen können.

Außerdem arbeiten wir mit Erinnerungshilfen, die an Ressourcen, Fähigkeiten, ein Gefühl oder das Handlungsziel erinnern – das können ein Handyhintergrund, ein Schlüsselanhänger, ein Armband, ein Bild, ein Post It am Spiegel oder eine Körperbewegung sein.

Nicht zuletzt ist in der Held*innenreise auch die Handlungsebene angesprochen: bei Bedarf planen die Klient*innen mit mir konkret die nächste Schritte, kommende To Dos oder Wenn-Dann-Pläne aus. Und wir entwickeln Strategien, um Prokrastination zu verringern, eine Aufgabe wirklich zu beginnen oder herausfordernde Situationen trotz Angst anzugehen.

Insgesamt wirkt der Rahmen der Heldenreise also auf Kopf, Herz und Hand.

„Aber ich bin doch kein Held!“
Nicht alle meine Klient*innen finden die Idee direkt anziehend, sich selbst als Held*in zu sehen – „Ich kann doch nichts Besonderes“, „Ich bin doch keine Heldin!“ wird mir dann entrüstet zurück gemeldet. Ich arbeite dann mit folgenden Fragen: „Nur mal angenommen, du würdest dich als Heldin darstellen – wie sähe deine Heldin aus? Welche Statur hat sie? Welche Kleidung würde sie tragen? Welche Accessoires hätte sie bei sich? Hat sie Superkräfte?“ So gelingt es, dass meine Klient*innen dann doch sich selbst als Held*in beschrieben haben. Mit manchen Klient*innen male ich dann den Held oder lasse sie im Internet ein Bild raussuchen oder eine Collage basteln.

Damit habe ich die Heldin meiner Klientin externalisiert – es gibt jetzt meine Klientin und es gibt ihre Heldin. Das kann ich in der weiteren Arbeit prima nutzen und z. B. unterscheiden, ob ich frage: „Was ist dein nächster Schritt?“ oder „Was würde deine Heldin jetzt als nächstes tun?“ – das Ergebnis kann je nach Frage dann sehr unterschiedlich sein.

Geh‘ mit mir auf deine eigene Held*innenreise!
Die Heldenreise im Coaching zu nutzen macht richtig viel Spaß! Du möchtest herausfinden, welche*r Held*in in dir steckt? Dann begib dich mit mir in dein Abenteuer: https://laurakarisch.de/meilenweit-coaching/

[1] Mehr zum Zürcher Ressourcen Modell findest du auf https://zrm.ch/  oder in den Videos von der Entwicklerin des ZRM Maja Storch auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=RqePlPn80OU&list=PLqCldsCD–JhWVWRsOGqDjVNiS92oEYeE (abgerufen am 3.11.2023)

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