Jahresrückblick - Das vergangene Jahr gut abschließen
In diesem Artikel zeige ich dir, welche Methoden ich am Jahresende nutze, um das vergangene Jahr zu reflektieren und gut abzuschließen.
Das Jahr ist fast vorbei, in wenigen Tagen ist Weihnachten. Danach die Tage ist die Zeit „zwischen den Jahren“. Ich mag diesen Begriff unheimlich gern, weil er für mich genau mein Gefühl in dieser Zeit beschreibt: das alte Jahr ist gefühlt schon vorbei, das neue Jahr hat noch nicht begonnen. In dieser Zeit erlebe ich alles viel langsamer, gedämpfter, bin in mich gekehrt – und ich nutze die Zeit für den Jahresrückblick.
Ich nehme mir dafür bewusst ein paar Stunden oder sogar einen ganzen Tag Zeit. Ich mache es mir dann sehr gemütlich, zünde Kerzen an, koche mir leckeren Tee, mache entspannende Musik an und stelle mein Handy auf lautlos.
Hier sind meine persönlichen Jahresrückblicks-Methoden:
1. Kalender-Rückblick
Du brauchst: dein Journal oder ein paar DinA4-Blätter und einen Stift, außerdem deinen Kalender oder andere Dokumente, aus denen du alles, was in deinem Jahr passiert ist, ablesen kannst (To Do Liste, Notion Notizen, …).
Überlege dir, nach welchen Kategorien du dein Jahr „durchsuchen“ möchtest.
Zum Beispiel:
- Glücksmomente
- Erfolge
- Tolle Erlebnisse mit anderen
- Herausforderungen – und wie ich sie gemeistert habe
- Das möchte ich im nächsten Jahr wieder machen
- Persönliche Entwicklungsmomente
- …
Such dir 3-4 passende Kriterien aus und schreibe sie jeweils auf eine Seite als Titel.
Dann gehe deinen Kalender von Januar bis Dezember durch und sammle alles, was dir zu den Bereichen einfällt.
2. Deine Jahreslinie
Für die Jahreslinie brauchst du ein großes Blatt, dass du quer nimmst und Stifte, evtl. in verschiedenen Farben.
Nun gehst du das Jahr gedanklich durch und zeichnest in der Mitte des Blattes eine Linie, die für den Ablauf deines Jahres steht. Je nachdem wie du die jeweilige Zeit erlebt hast, kann die Linie nach oben (Highlight, positiv) oder nach unten (Herausforderung, negativ) gehen.
Du kannst auch mehrere Linien zeichnen, zum Beispiel zu:
- So lief es in der Beziehung
- So lief es beruflich
- So war meine allgemeine Stimmung
- Das waren Low- und Highlights in diesem Jahr
Ich habe dir mal zur besseren Verständlichkeit ein fiktives Beispiel erstellt:
3. YearCompass
Was ich ganz toll finde und seit ein paar Jahren immer automatisch Mitte Dezember in meinem Posteingang finde: der YearCompass.
Der YearCompass ist 2012 in einem ungarischen Freundeskreis entstanden – eine kleine Broschüre mit Fragen rund um das vergangene Jahr und auch mit einem Ausblick auf das folgende Jahr!
In den letzten Jahren haben sich ganz viele Menschen daran beteiligt, den YearCompass in verschiedene Sprachen zu übersetzen und es gibt ihn inzwischen auf Deutsch. Er ist kostenlos und du kannst dich jedes Jahr per Mail informieren lassen, wenn es die neue Ausgabe gibt. Du kannst ihn dir hier herunterladen: YearCompass
Ich drucke mir den YearCompass aus und habe extra einen kleinen Ordner angelegt, in dem ich alle Ausgaben sammel. Nachdem ich den Teil zum verganenen Jahr ausgefüllt habe, schaue ich immer in die Ausgabe aus dem letzten Jahr und vergleiche – was ist tatsächlich wie erwünscht oder geplant eingetroffen? Was hat sich ganz anders entwickelt? Was ist von den Gedanken und Wünschen am Jahresanfang jetzt noch relevant?
Es ist doch immer wieder interessant, wie man sich über ein Jahr weiterentwickelt…
Was ich außerdem noch mache:
- Mein Erfolgstagebuch aus dem Jahr lesen
- Fotos anschauen und eventuell welche aussuchen zum Ausdrucken
- Überlegen, ob ich noch mit etwas oder jemandem aus diesem Jahr ins Reine kommen muss/ möchte und schauen, wie ich dies tun kann.
Mein Outcome
Am Ende bin ich jedes Mal froh, dass ich diese Reflektion gemacht habe – auch wenn es manchmal schmerzhaft ist. Wenn es kein gutes Jahr war, bin ich danach froh, es nun auch wirklich abgeschlossen zu haben. Die Chance des Jahresrückblicks ist es, Aufmerksamkeit bewusst auch auf die Dinge zu lenken, die schön waren und für die ich dankbar bin, wo ich Erfolg gespürt habe, richtig glücklich war und Entwicklung vollzogen habe. Und da findet sich immer was, manchmal auch nur ganz kleine Momente. Durch die Reflexion schaffe ich es, diese stärker ins Bewusstsein zu holen. Das ist vor allem dann wohltuend, wenn Vieles in dem Jahr anstrengend, schwierig und herausfordernd war.